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Rund um den Holunder

Rund um den Holunder

Ringel, Ringel, Reihe, sind der Kinder dreie! Sitzen unterm Hollerbusch, machen alle husch, husch, husch!

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Wer kennt ihn nicht, diesen alten Kinderreim. Der Holler hatte von jeher seinen fixen Platz in jedem Bauerngarten und wurde immer mit großem Respekt behandelt. So heißt es in einem alten Sprichwort, man habe vor jedem Holunder den Hut zu ziehen, da er dutzende Krankheiten zu heilen vermag.
Die Arzneimittelforschung der letzten Jahre gibt diesem Sprichwort Recht. Vor allem die Untersuchungen rund um die Holunderbeeren ließen aufhorchen. Die Kraft der Holunderbeeren, die in vielfältigen Studien bestätigt wurde, hat überzeugt.

„Holuntar“ – Holunder – Sambucus nigra

„Holuntar“ ist die althochdeutsche Bezeichnung für unseren Holler, wobei die Silbe „-tar“ Baum bedeutet. „Hol“ leitet sich von der germanischen Götttin Holde , Holla bzw. Holda ab, die wir aus Grimms Märchen auch als Frau Holle kennen. Holla war die Schutzgöttin über Haus und Hof. Nach alten Überlieferungen wohnte sie im Holunder und hielt von dort aus alles Üble ab. Deshalb ist auch heute noch in der Nähe jedes alten Bauernhauses ein Holunderstrauch zu finden.
Als weitere Erklärung für das „hol“ im „holuntar“ wird angeführt, dass er hohle , mit Mark ausgefüllte Zweige besitzt.

Der Schwarze Holunder, lat. Sambucus nigra , gehört zu der Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae). Er ist in fast ganz Europa heimisch und wächst als Baum oder Strauch bis zu einer Höhe von 8m. Im Juni und Juli besticht er durch seine intensiv duftenden gelblich-weißen Blüten, die in imposanten Trugdolden stehen, und im Herbst durch seine auffallenden schwarz- violetten Steinfrüchte mit blutrotem Saft. Die Blätter sind unpaarig und 3 bis 7zählig gefiedert, die Zweige enthalten ein weißes Mark.

Der Holunder wird oft als lebende Hausapotheke bezeichnet. Arzneilich verwendet werden die Holunderblüten und die Holunderbeeren, aber auch in der Küche wird der Holunder gerne verarbeitet.

Die Holunderblüten (Sambuci flos, Flores Sambuci)

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Die weißen duftenden Blüten werden im Juni und Juli geerntet und getrocknet. Als heißer Tee (auch „Fliedertee“ genannt) getrunken, sind sie bei fieberhaften Erkältungskrankheiten ein beliebtes schweißtreibendes Hausmittel. Ebenso bewährt sich Holunderblütentee bei trockenem Reizhusten und anderen Erkältungskrankheiten, da er die Bronchialsekretion steigert. Auch als Gurgelmittel bzw. Mundspülflüssigkeit wird der Tee gerne auf Grund seines Gerbstoffgehalts verwendet.
Inhaltsstoffe: Ätherisches Öl (bis 0,14%), Flavonoide (Hauptkomponente Rutin), Triterpene, Phenolcarbonsäuren, Schleimstoffe und Gerbstoffe, geringe Spuren von Sambunigrin

Zubereitung des Holunderblüten-Tees: 2 Teelöffel getrocknete Holunderblüten werden mit 1 Tasse (ca. 150 ml) kochend heißem Wasser übergossen. 10 Minuten ziehen lassen, dann die Blüten abseihen. Zum Schwitzen mehrmals täglich eine Tasse Tee so heiß wie möglich trinken.

Vorsicht!

In der ganzen Pflanze, allerdings in unterschiedlichen Konzentrationen, ist Sambunigrin, ein Blausäureglykosid, zu finden. Es dient dem Holunder als wirksamer Fraßschutz. In den gebräuchlichen Mengen ist die Verwendung von Holunderblüten als unbedenklich anzusehen. (In den Blüten sind nur geringe Spuren von Sambunigrin enthalten.) Hohe, das heißt toxikologisch relevante Konzentrationen an Sambunigrin findet man z.B. in den Blättern, in der Rinde und in den Samen der Holunderbeeren. Auch vor dem Naschen roher, insbesondere auch unreifer Holunderbeeren muss gewarnt werden! Erbrechen, Magenkrämpfe und Durchfälle können die Folge sein. Deshalb: Beeren vor der Verarbeitung gut aussortieren und nur im gekochten Zustand z.B. als Mus oder Marmelade genießen, Kerne abtrennen.

Für Hobbyköche

Holundersirup schmeckt köstlich und ist an heißen Sommertagen mit Mineralwasser verdünnt ein beliebtes Erfrischungsgetränk. Hier ist ein Rezept zum Ausprobieren:

Holunderblütensirup

  • 12 Dolden Holunderblüten
  • 3 l Wasser
  • 2 kg Zucker
  • Saft von 3 ungespritzten Zitronen
  • 60 g Zitronensäure
Das Wasser mit dem Zucker aufkochen bis die Lösung klar ist, dann abkühlen lassen. Die Blütendolden waschen, Holunderblüten vorsichtig abzupfen. Alle Zutaten vermischen und das Ganze 3 Tage zugedeckt stehen lassen. Saft abseihen, kurz aufkochen und in vorher heiß ausgespülte Flaschen abfüllen.

Wir wünschen gutes Gelingen!

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