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HYPERICUM PERFORATUM

 

ALLGEMEINES:


Das Johanniskraut aus der Familie der Hypericaceae ist eine mehrjährige bis neunzig Zentimeter hohe Pflanze mit Öldrüsen in den Blättern und Blüten. Diese Öldrüsen sieht man als durchscheinende Punkte, wenn man die Blätter gegen das Licht hält. Der Stängel ist zweikantig. Die Blätter sind gegenständig angeordnet und elliptisch bis eiförmig und ca. zwei Zentimeter lang. Die Blüten sind fünfzählig. Die gelben Blütenblätter verfärben sich blutrot, wenn man sie zwischen den Fingern zerreibt. Die Blütezeit ist von Juli bis September.

Das Johanniskraut, eine alte Heilpflanze, wurde zur Wundheilung verwendet. Bereits Paracelsus verwendete es als Mittel gegen Melancholie. Man hängte das Kraut in Fenster und Türen um damit Dämonen fernzuhalten. Früher war es auch eine wichtige Räucherpflanze. Es wurde bei aufziehenden Gewittern geräuchert, um die Atmosphäre um das Haus zu entspannen. Geräuchert wurde auch für die Frau im Kindbett und für das Vieh. Es musste taunass am Morgen des Johannistages, am 24.Juni, gepflückt werden, dann hatte es die stärkste Kraft. Zum Räuchern nach Streit, für Räume mit hoher elektromagnetischer Spannung werden die Blüten verwendet. Für bettnässende Kinder wird das Johanniskraut zusammen mit der Schafgarbe empfohlen.

In der Phytotherapie wird es heute vorwiegend zur Behandlung von leichten bis mittelschweren Depressionen, bei Angstzuständen und Stimmungsschwankungen verwendet. Auch eine antibakterielle, antivirale Wirkung ist bekannt. Äußerlich verwendet wird das Öl bei Rheuma und Myalgien, bei Verstauchungen, zur Wundheilung und zur Schmerzlinderung bei Gürtelrose. In der Volksheilkunde wird das Öl innerlich bei dyspeptischen Beschwerden eingenommen.

Inhaltsstoffe sind vor allem phenolische Verbindungen und Terpene. Als wichtig für die antidepressive Wirkung betrachtet werden vor allem Hypericin (auch Hypericumrot genannt), ein Naphthodianthron und Hyperforin, ein Phloroglucinderivat. Der Wirkungsmechanismus ist noch nicht geklärt. Die ursprünglich vermutete MAO-Hemmung dürfte aber auf verunreinigtes Hypericin beim Test zurückzuführen sein. Plausibel wäre auch eine Hemmung der Neurotransmitterwiederaufnahme. Auch eine Interaktion zwischen Immunsystem und Nervensystem über eine Zytokinfreisetzung aus Monozyten wurde diskutiert.

Verwendet werden die Teedroge und Extrakte. Letztere sollten einen Mindestgehalt von 0,1-0,3% Hypericin und 1-6% Hyperforin haben. Die Wirkung setzt nicht sofort ein, nach etwa vier bis sechs Wochen ist eine deutliche Aufhellung der Stimmung festzustellen.

Für Hypericin ist auch eine phototoxische Wirkung bekannt. Daher kann es bei Einnahme oder lokaler Applikation von Johanniskrautpräparaten unter UV-Strahlung zu einer Entzündungsreaktion der Haut kommen. Es kann sich ein brennendes, juckendes Erythem entwickeln, das sich bis zu einer Urtikaria weiterentwickeln kann.

In der Homöopathie ist das Johanniskraut eines der Mittel, die bei Verletzungen von nervenreichen Geweben, zum Beispiel Quetschung von Fingern, Zehen oder Verletzungen des Steißbeins und bei Stichwunden angewendet werden. Auch bei Nervenverletzungen durch Tierbisse oder bei Schmerzen nach Operationen ist es ein hilfreiches Mittel. Die Schmerzen sind schießend entlang der Nerven und unerträglich heftig. Es kribbelt und brennt und auch ein Taubheitsgefühl ist möglich.
 

CHARAKTERISTISCHE SYMPTOME:


GEMÜT: Depression, Gedächtnisschwäche. Folgen von Schock. Gefühl, hoch in die Luft gehoben zu werden und Angst herab zu stürzen. Vergisst, was man sagen will.
KOPF: Schwindel, Verwirrung. Reißende Stiche im Kopf. Konvulsionen nach Kopfverletzungen. Verlängerungsgefühl des Kopfes. Gefühl als wäre das Gehirn locker.
GESICHT: Aufgedunsen, heiß. Juckendes Ekzem.
MUND: Schmerzen nach dem Zähneziehen. Zunge weiß oder gelb belegt.
VERDAUUNGSORGANE: Starker Durst. Übelkeit und Erbrechen. Verlangen nach Wein. Auftreibung des Abdomens. Folge von Laparotomie.
GESCHLECHTSORGANE: Nach Zangengeburt.
ATEMWEGE: Kurzer bellender trockener Husten. Engegefühl in der Brust.
RÜCKEN: Folgen von Steißbeinverletzungen, Rückenmarkserschütterung. Heftigste Schmerzen mit Unfähigkeit, zu gehen oder sich zu bücken. Die geringste Bewegung verursacht Schreie. Ischiasbeschwerden (links).
EXTREMITÄTEN: Kann nicht gehen. Schwäche und Zittern aller Glieder. Taubheitsgefühl. Kribbeln. Verletzungen von Fingern und Zehen, Verletzungen der Nägel. Risswunden, Stichwunden, Quetschwunden, Schusswunden mit großer Berührungsempfindlichkeit. Nach Amputationen zur Schmerzlinderung. Tetanus. Hallux und Entzündung der Fußballen.
HAUT: Schmerzhafte Narben.

VERSCHLIMMERUNG: Wetterwechsel, Erschütterung, Schock, Bewegung. Anstrengung. Geschlossener Raum. Feuchtkaltes Wetter. Nebel.
BESSERUNG: Ruhig liegen. Zurückbiegen. Bauchlage.

Mag. B. Auer
Apotheke Donauzentrum
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