Der Kampf gegen die Pollen wird von Jahr zu Jahr heftiger. Die Heuschnupfensaison beginnt für manche schon im Februar, auch wenn natürlich die Hauptleidenszeit erst mit dem Frühjahr beginnt: die Nase läuft, die Augen jucken und Niesattacken treten auf - klassische Symptome des Heuschnupfens. Das Gute daran: Heuschnupfen ist immerhin nur auf eine bestimmte Zeit beschränkt; manche Menschen leiden hingegen das gesamte Jahr an den typischen Symptomen, wenn sie beispielsweise auf Tierhaare, Hausstaubmilben oder Schimmel allergisch reagieren.
Pollenbelastung steigt durch Klimawandel
Die Pollenmenge ist in den vergangenen Jahren europaweit deutlich gestiegen. Das Interessante dabei: Städte sind besonders betroffen. Wahrscheinlichste Ursache für die Zunahme ist wohl die steigende CO2-Konzentration. Laborversuche und einige Freilandstudien haben nämlich gezeigt, dass eine höhere CO2-Konzentration in der Luft das Pflanzenwachstum und damit die Pollenproduktion beschleunigen kann. Mildere Temperaturen und zugewanderte Pflanzenarten sorgten zudem für eine längere Pollenflugsaison.
Pollen werden aggressiver
Einer neuen Studie zufolge enthalten Pollen außerdem auch eine höhere Menge Allergene. Scheinbar kommt es darauf an, wie lange die Pollen reifen und Zeit haben, die allergieauslösenden Substanzen aufzunehmen. Forscher prognostizieren deshalb auch üble Nachrichten für Allergiker: in den kommenden Jahren soll nämlich die Pollenbelastung weiter steigen, mittelfristig könnte fast die Hälfte der Bevölkerung unter Allergien leiden. Dramatische Zahlen bestätigen diese Prophezeiung. Heute gibt es beispielsweise in Österreich bereits annähernd 2 Millionen Allergiker; noch bis zu den 1950er-Jahren waren hingegen nur etwa 2 bis 5% der Bevölkerung betroffen. In England leidet schon heute jeder Zweite an einer Allergie.
Wach durch die Pollensaison 
Medikamente gegen Allergie gibt es viel; die Symptome des Heuschnupfens kann man daher gut lindern. Allerdings ist oft noch immer die Angst vorhanden, dass diese Arzneimittel müde machen. Zu Unrecht, denn die modernen Medikamente haben diese unangenehme Nebenwirkung schon längst abgelegt. Das britische Verkehrsministerium hat im vergangenen Jahr auf Basis zahlreicher Studien eine aktuelle Einstufung von verschiedenen Allergiemedikamenten vorgenommen. Die Wirkstoffe Loratadin und Cetirizin sowie deren aktive Enantiomere schneiden dabei sehr gut ab. Auch in den sogenannten „Piloten-Studien“, bei denen unter simulierten Flugbedingungen Aufmerksamkeit, Reaktionsfähigkeit und die Fähigkeit, komplexe Aufgaben zu lösen, getestet werden, zeigt sich beispielsweise für Loratadin im Vergleich zu Placebo keine Beeinträchtigung der Piloten. Loratadin wurde übrigens auch an Schulkindern getestet und zeigte auch dort keine Einschränkung der Reaktions- und Lernfähigkeit.
Regelmäßig einnehmen
Viele Allergiker greifen nur bei ganz starker Allergenbelastung zur lindernden Tablette. Die meiste Zeit wird die rinnende und juckende Nase hingegen stoisch ertragen. Statt einer gelegentlichen Einnahme der Medikamente sollte jedoch in der Allergiezeit eine tägliche Therapie empfohlen werden. Die Lebensqualität steigt dadurch deutlich, weil die Symptome nur mehr sehr abgeschwächt auftreten. Außerdem lässt sich ein Ausbreiten des allergischen Schnupfens – ein sogenannter Etagenwechsel – auf die Lunge durch die Arzneimittel gut verhindern.
