Zum Preisträger selbst
Zur Anwendung kommen die ganzen, zwei bis vier Zentimeter langen, grünlich-gelben weiblichen Blütenstände des Hopfens, die Hopfenzapfen = Lupuli Flos, auch Lupuli strobulus, Strobuli Lupuli genannt.
Gerne werden Hopfenzapfen mit Baldrianwurzel, Passionsblume oder Melisse kombiniert und stellen damit eine wertvolle Hilfe bei leichten Ein- und Durchschlafstörungen dar. Diese Kombinationen finden Sie in zahlreichen Teemischungen oder verarbeitet in pflanzlichen Arzneimitteln.
Für die dämpfende Wirkung des Hopfens scheint 2-Methyl-3-buten-2-ol, das Abbauprodukt der Bitterstoffe Humulon und Lupulon, verantwortlich zu sein.
Durchaus erwähnenswert ist die antibakterielle und antimykotische Wirkung verschiedener Bestandteile der Hartharzfraktion. Hopfen wurde in früheren Zeiten also nicht zu unrecht als Konservans benützt.
Aufgrund von Zyklusstörungen, die bei Hopfenpflückerinnen aufgetreten sind, wurde man auf östrogenartig wirkende Substanzen des Hopfens, die Phytoöstrogene, aufmerksam.
Hopfenbittersäuren sollen die Magensaftsekretion stimulieren; im Tierversuch zeigen alkoholische Hopfenextrakte zudem auch stark krampflösende Wirkungen.
Rund um Xanthohumol, einem Flavonoid, wird derzeit viel geforscht. Als potentes Antioxidans scheint es in viele Stadien der Krebsentstehung eingreifen zu können. Dazu lieferte eine Forschergruppe um Dr. Clarissa Gerhäuser und Dr. Norbert Frank im deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg grundlegende Arbeiten, wofür sie auch 2003 mit dem Phoenix-Wissenschaftspreis in Frankfurt ausgezeichnet wurde. Zahlreiche Studien und Untersuchungen rund um Xanthohumol waren und sind die Folge.
Gratulation an den würdigen Preisträger!
Falls Sie sich mit dem Thema „Bier“ genauer beschäftigen wollen unser Buchtipp:
Jungbrunnen Bier – Gesunder Genuss von Univ.-Prof. Dr. med. Manfred Walzl, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie an der Landesnervenklinik in Graz, und Mag. Michael Hlatky, Autor und Herausgeber bereits mehrerer Bücher zum Thema Bier. Wien: Verlagshaus der Ärzte, 2004; ISBN 3-901488-42-1