„Keine Pflanze verdient es mehr lebendiges Fossil genannt zu werden als Ginkgo. Dieser Baum hatte seine Hauptverbreitung, als die Dinosaurier noch auf der Erde herrschten. Heute ist Ginkgo noch die einzig lebende Art dieser einst so gewaltigen Gattung und unter all den tausenden lebenden Pflanzenarten ein kostbares Bindeglied aus der Vergangenheit zur Gegenwart." (Hui-Lin Li, „Der Ginkgo, seine botanische und gärtnerische Geschichte", Mitt. D. Dt. Dendrolog. Ges. Nr. 59, 1955/56)
Es muss also etwas an dieser Pflanze sein, das sie so widerstandsfähig macht und das Überleben im Laufe der Evolution ermöglichte. Während der Ginkgo in China die Zeiten überdauerte, so wurde er in Japan im 12. Jahrhundert eingeführt. Dort entdeckte ihn 1690 der Niederländer Kaempfer, der 1712 den Ginkgobaum in den Botanischen Garten zu Utrecht brachte und eine Beschreibung der Pflanze veröffentlichte. Nun war der Ginkgo auch der westlichen Welt kein Fremder mehr und wurde weit verbreitet.
So wie er mikrobiologischen Schädlingen und Insekten strotzt, so ist er auch gegen Schadstoffe der modernen Zivilisation resistent. Heute zählt der Ginkgo zu den häufigsten gepflanzten Allee-Bäumen in Städten mit hoher Luftverschmutzung wie New York oder Tokio. Selbst den Abwurf der Atombombe über Hiroshima konnte ein Ginkgobaum überleben. Das erste Grün, das nach dieser Katastrophe dort wieder zu sehen war, war der Spross eines Ginkgobaumes.