Die Bärentraube ist ein niederer, teppichbildender Strauch mit kleinen derben Blättern. In diesen Blättern ist
Arbutin enthalten, das im Körper gespalten wird – es entsteht Hydrochinon. Hydrochinon ist nun imstande, den Harn zu desinfizieren. Dies gelingt allerdings nur, wenn der Harn
alkalisch (also nicht „sauer") reagiert.
Deshalb ist beim Trinken von Bärentraubenblättertee folgendes zu beachten:
- Vermeiden Sie alles, was zur Bildung eines sauren Harns führt, so z.B. saures Obst, Fruchtsäfte, Sauerkraut oder Fleisch.
- Ziehen Sie pflanzliche Kost vor – essen Sie viel Gemüse: etwa Kartoffeln oder Tomaten.
- Manche Autoren empfehlen die zusätzliche Gabe von Speisesoda oder einem Basenpulver.
Die Wirkstoffe der Bärentraube sind im Vergleich zu anderen Arzneipflanzen sehr gut erforscht, deshalb liegen auch Daten über
unerwünschte Wirkungen vor:
Der hohe Gerbstoffgehalt kann bei Magenempfindlichkeit Übelkeit und Erbrechen auslösen.
Die Anwendung eines Bärentraubenblättertees soll außerdem nur kurzfristig erfolgen.
So schlagen Jänick, Grünwald u. Brendler im „ Lehrbuch der Phytotherapie" ohne ärztl. Rat eine
maximale Anwendungsdauer von einer Woche und dies
max. 5 mal im Jahr vor. Bei langfristiger und hochdosierter Einnahme sind nämlich u.a. von Leberschäden berichtet worden.
So ist auch zu beachten, dass Schwangere und Stillende sowie Kinder unter 12 keine Bärentraubenblättertees oder –zubereitungen zu sich nehmen dürfen.
Die Vorschläge der ÖGPhyt stellen nun eine Kombination zwischen den antibakteriell wirksamen Bärentraubenblättern mit den anderen harntreibenden Arzneipflanzen dar.
Tees zur unterstützenden Behandlung von entzündlichen Harnwegsinfekten (Blasen- und Nierenbeckenkatarrhen) Blasentee Variante 1
| Teile | Wirkung |
Bärentraubenblätter | 45 | antibakteriell |
Hauhechelwurzel | 20 | erhöht Harnmenge |
Goldrutenkraut | 15 | erhöht Harnmenge, wirkt entzündungshemmend und schwach krampflösend |
Orthosiphonblätter | 20 | erhöhen Harnmenge, wirken schwach krampflösend |
Zubereitung: 1 Esslöffel Teemischung mit 150 ml (entspricht einer Teetasse) kochendem Wasser übergießen und unter gelegentlichem Umrühren 10 Minuten bedeckt stehen lassen, anschließend durch ein Teesieb abseihen. Der Tee wird am besten frisch zubereitet. Soll ein Vorrat für einen Tag hergestellt werden, so wird jeweils die vierfache Menge genommen. Aufbewahrung in einer gut verschlossenen Thermoskanne.
Anwendung: Der Tee soll warm (nicht heiß), bis zu viermal pro Tag, getrunken werden. Es wird empfohlen, während der (mehrtägigen) Anwendung des Tees reichlich Gemüse zu essen und 1 Teelöffel Speisesoda (oder Basenpulver) pro Tag zu sich zu nehmen.
Blasentee Variante 2 = Species urologicae des Öst. Arzneibuches
| Teile | Wirkung |
Bärentraubenblätter | 35 | antibakteriell |
Bruchkraut | 35 | erhöht die Harnmenge, wirkt schwach krampflösend |
Birkenblätter | 30 | erhöhen die Harnmenge |
Zubereitung und Anwendung: siehe Blasentee Variante 1
Blasentee Variante 3 = Species diureticae des Öst. Arzneibuches
| Teile | Wirkung |
Bärentraubenblätter | 40 | antibakteriell |
Schachtelhalmkraut | 30 | erhöht die Harnmenge |
Hauhechelwurzel | 15 | erhöhen die Harnmenge |
Süßholzwurzel | 15 | schwach krampflösend |
Zubereitung und Anwendung: siehe Blasentee Variante 1
Wir beraten Sie dazu gerne!
Ihr Team der Apotheke Donauzentrum